Schriftsteller
* 9. Juli 1902 Trachenberg
† 15. August 1966 Berlin
Wirken
Gerhart Pohl wurde am 9. Juli 1902 in Trachenberg/Schlesien geboren. Sein Vater war Sägewerksbesitzer und Landwirt, die Mutter entstammt einer hugenottischen Familie und ist eine direkte Nachfahrin von Martin Opitz und dem Barockdichter und "Serapionsbruder" Carl Weisflog. Als Gymnasiast in Breslau gehörte P. der Jugendbewegung an. Danach studierte er in Breslau und München Germanistik und Literaturgeschichte.
Von 1926-1930 leitete er in Berlin das linksgerichtete kulturpolitische Kampforgan der "Neuen Bücherschau". Außerdem arbeitete er als Verlagslektor. Dann ging er auf Reisen nach Frankreich, Spanien, Italien, den Balkan, Kleinasien und Ägypten und kehrte schließlich in der NS-Zeit wieder nach Schlesien zurück, wo er in Wolfshau im Riesengebirge als freier Schriftsteller lebte. Mancher Verfolgte des Regimes hat mit seiner Hilfe über den Melzergrund den Weg in das damals noch rettende Ausland (CSR) gefunden. 1935 wurde er von den Nationalsozialisten aus der Reichskulturkammer ausgeschlossen und erhielt bis 1939 Publikationsverbot.
P. gehörte zum Kreis um Gerhart Hauptmann, bei dem er in der Zeit nach Kriegsende lebte. Bei der Überführung Gerhart Hauptmanns nach Hiddensee kam er dann nach Berlin, wo er wieder seßhaft wurde und zunächst als Redakteur der Zeitschrift "Aufbau" ...